Familie Sellschopp

August und Karoline Sellschopp
Julius August Sell­schopp (1786-1855), Inspek­tor zu Mechels­dorf, ab 1838 Päch­ter von Harms­hagen, und Karo­line, geb. Venz­mer (1795-1871)

Genau eine Familie mit dem Namen Sell­schopp gab es Mitte des neun­zehn­ten Jahr­hun­derts in Deutsch­land, nach­dem an­dere Zweige ohne männ­li­che Nach­kom­men geblie­ben waren. August und Karo­line Sell­schopp und ihre Kin­der leb­ten bis 1838 in Mechels­dorf, danach in Harms­hagen in Meck­len­burg. Nach­kom­men die­ser Fami­lie, auch sol­che, die durch Hei­rat inzwi­schen an­dere Fami­lien­namen ha­ben, pfle­gen einen losen Zusam­menhalt und ver­an­stal­ten alle paar Jahre ein Tref­fen, das sie in über hun­dert­jäh­ri­ger Tra­di­tion als Fami­lien­tag be­zeich­nen.

Die Vor­fah­ren der Fami­lie las­sen sich lücken­los bis zum Küster und Or­ga­nisten Adam Sell­schopp zu­rück­ver­fol­gen, der bis 1658 in Vel­lahn und Rat­ze­burg lebte. Zwar soll es vor 1650 in See­dorf bei Rat­ze­burg einen Bauern des Namens ge­ge­ben haben, und bereits 1604 hat ein Gla­ser­meister Adam Sell­schop Ar­bei­ten an der Kie­ler Niko­lai­kir­che aus­ge­führt, doch zu bei­den lässt sich eben­so­we­nig eine Ver­bin­dung nach­wei­sen wie zu der Ber­ge­dor­fer Fami­lie des Jür­gen Sell­schop, der von 1712 bis 1735 Bür­ger­meister war und nach dem in Ham­burg-Ber­ge­dorf der Sell­schop­stieg benannt ist.

Wer heute jeman­den mit dem Namen Sell­schopp – in der Schreib­weise mit zwei p am Ende – trifft, kann sicher sein, es mit einem Abkömm­ling von August und Karo­line zu tun zu haben. Aller­dings ist schon Mitte des acht­zehn­ten Jahr­hun­derts ein Sell­schopp in die Nie­der­lande gegan­gen. 150 Jahre haben seine Nach­kom­men in Amster­dam und Rot­ter­dam gelebt, bevor sie gegen 1890 nach Süd­afrika aus­ge­wan­dert sind. Die­ser Zweig der Fami­lie schreibt Sell­schop mit einem p.

Früher war man in der Schreib­weise von Namen nicht so fest­ge­legt wie heute. Man schrieb sie, wie man sie verstand. Da mag es sein, dass sich der Name auch zu Sell­schopf ver­än­derte. Im acht­zehn­ten Jahr­hun­dert gab es in Win­sen Zinn­gießer die­ses Namens, und auch heute fin­det man ihn in deut­schen Tele­fon­bü­chern. Eine Ver­bin­dung zu die­sen Fami­lien zu ver­muten, wäre in Erman­ge­lung jed­we­der urkund­li­chen Hin­weise reine Spe­ku­la­tion.